zurück 
16.04.2016

Heißhunger - Warum Stress das Essverhalten verändert

Trier (red/boß) Zwischen zwei Meetings eilig ein paar Kekse essen und sich nach einem langen Tag mit einer Pizza belohnen. Viele Menschen essen unter Belastung unregelmäßig und ungesund,

denn Stress reduziert die Selbstbeherrschung. Die durch Stress bedingte Änderung der Ernährung wird als emotionales Essverhalten bezeichnet.
Eine erfolgreiche Kontrolle des Essverhaltens setzt voraus, dass ausreichend kognitive Ressourcen zur Selbstregulation zur Verfügung stehen. Dazu benötigt das Hirn Energie in Form von Glukose. Deren Verfügbarkeit ist jedoch begrenzt. Sind die Vorräte erschöpft, wird auf routinierte Verhaltensmuster und übliche Essgewohnheiten zurückgegriffen, welche weniger Selbstkontrolle erfordern.
Auch die Anpassung des Organismus an gegebene Stressoren ist durch einen vermehrten Bedarf an Glukose gekennzeichnet. Charakteristische Änderungen im Hormon- und Botenstoffhaushalt des Nervensystems ermöglichen eine erhöhte Leistungsbereitschaft. Insbesondere das Hormon Cortisol stößt Prozesse an, welche für eine bedarfsgerechte Bereitstellung von Energie sorgen. Dabei beansprucht der stressbedingt gestiegene Glukoseverbrauch die Bestände kurzfristig derart stark, dass nicht mehr genügend Ressourcen zur Kontrolle des Essverhaltens mobilisiert werden können.
Zur Regeneration der Vorräte sind regelmäßige Erholungsphasen daher unerlässlich. Bei dauerhaftem oder wiederholtem Stress bleiben diese jedoch aus; der Organismus befindet sich anhaltend in einem Ausnahmezustand. Infolgedessen kommt das komplexe Zusammenspiel von Botenstoffen und Hormonen im Nervensystem aus der Balance. Neben Änderungen im Essverhalten ist chronischer Stress daher mit zahlreichen psychischen - z. B. Depression, Angst - und physischen - z. B. Stoffwechselerkrankungen, Störungen des Immunsystems - Erkrankungen verbunden.

Mit neuropattern™ wurde ein Diagnostikverfahren entwickelt, welches die zuverlässige Erfassung stressbedingter Fehlregulationen ermöglicht. Diese können mit Hilfe der Stresstriangel® räumlich-visuell veranschaulicht werden. Auf Basis der Ergebnisse wird ein personalisiertes Krankheitsmodell erstellt, welches als Grundlage für individuelle Behandlungsempfehlungen dient und somit einen wertvollen Beitrag zur Genesung leisten kann.

Weitere Informationen zu neuropattern™ oder zu unseren Seminar- und Veranstaltungsterminen finden Sie unter www.stresszentrum-trier.de und www.neuropattern.de. Bei Fragen erreichen Sie uns telefonisch unter 0651-170 40 50 oder per Mail unter info@stresszentrum-trier.de.

Dr. Juliane Hellhammer, Institutsleiterin StressZentrumTrier