22.09.2015
Bericht 1.11.2011: Bestgehütetes Geheimnis gelüftet – Ein Blick in den Regierungsbunker von Ahrweiler - mit Fotogalerie
Ahrweiler/D. (boß) Als einmaliges Zeitzeugnis des Kalten Krieges gilt im wahrsten Sinne des Wortes der Regierungsbunker von Bad Neuenahr- Ahrweiler. Seit März 2008 kann die Dokumentationsstätte des riesigen Stollensystems erforscht werden. Der Regierungsbunker gehörte über Jahrzehnte zu den bestgehüteten Geheimnissen der Bundesrepublik.
Geplant in den 50er Jahren, begann 1962 der Ausbau, der rund 4,7 Milliarden D-Mark verschlungen hat. Der atomsichere Regierungsbunker im Ahrtal diente auch der Friedenssicherung, war er doch Teil eines weltweiten Drohszenarios der Supermächte.
Der exakt 1237 Meter lange Hauptstollen wurde um knapp sieben Kilometer Seitenbauwerke erweitert. In den meisten Tunnelabschnitten wurde eine zweite Ebene eingezogen, so dass die Anlage größtenteils zweigeschossig ausgebaut war. Die Gesamtlänge betrug 17,4 km, Gesamtfläche erstreckte sich über 37.600 qm und umfasste 502 Büro- sowie 501 Schlafräume.
"Hauptfortbewegungsmittel im Regierungsbunker war das Fahrrad", wusste ein ehemaliger Elektro-Techniker zu berichten. Und die Bunker-Romantik nimmt kein Ende. Heute steht Peter Görres vor dem Haupteingang und verkauft Würstchen und Getränke.
Alleine 30 Millionen Euro hat der Rückbau der Anlage gekostet.
Bisher nie gezeigte Dokumente aus der Planungs- und Umsetzungszeit werden im Museum ausgestellt. Sie stehen für den politischen Umgang mit dem Thema "3. Weltkrieg" und dem Bunker der Regierung, die im Kräftemessen des "Kalten Krieges" das deutsche Volk als Pfand vor der Tür zurückgelassen hätte.
Hildegard Boßmann
Eingangsbereich der Dokumentationsstätte
  
  
  
und von außen ist nichts zu sehen...
Öffnungszeiten für Einzelbesucher:
Mittwoch, Samstag, Sonntag und an Feiertagen jeweils von 10 - 17 Uhr
Führungen dauern 60 Minuten
Winterpause von Mitte November bis Anfang März
Eintrittspreise für Erwachsene: 8 Euro
Info-Telefon: 02641-917165
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