25.04.2024
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Tag des Baumes am 25. April - Der unschätzbare Wert alter Bäume


Als die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald 1952 den Tag des Baumes ins Leben rief, sollte schon damals auf die großen Waldverluste durch den Menschen und die Bedeutung des Baumes für Mensch und Umwelt aufmerksam gemacht werden.

An der Aktualität des Themas hat sich bis heute nichts geändert. Wald und Bäume leiden unter dem Klimawandel und sind gleichzeitig wichtig, um ihn zu begrenzen. Forscherinnen und Forscher haben herausgefunden, dass die ältesten Bäume für die Vitalität des Waldes unverzichtbar sind und eine große Bedeutung für das Ökosystem haben.
Der Wald ist mehr als die Summe seiner Bäume. Ein naturnaher und widerstandsfähiger Wald ist artenreich, und dazu gehören auch alte Bäume. Die ältesten Bäume der Welt verdienen schon lange besonderen Schutz. Denn alte Bäume haben eine große Bedeutung für das Ökosystem. Deshalb ist es wichtig, dass Bäume alt werden dürfen.
Am meisten gefährdet sind Bäume, die mindestens 10- bis 20-mal älter sind als die anderen Bäume in ihrer Umgebung im Wald. Diese Bäume können bis zu 3000 Jahre und älter werden. 
Ein Forscherteam der Universitäten Tuscia und Barcelona hat die Sterberaten von Bäumen mit statistischen Methoden untersucht. Sie fanden heraus, dass es für Bäume eigentlich keine Altersgrenze gibt, solange sie nicht durch äußere Einflüsse beeinträchtigt werden. Das Leben eines Baumes wird demnach nur durch äußere Bedrohungen wie Feuer, Blitzschlag, Abholzung oder Krankheiten verkürzt.

Deshalb sind alte Bäume wichtig für den Wald
Alte Bäume sind Lebensraum für viele Arten, beeinflussen den Wasserhaushalt des Bodens sowie die Nährstoffkreisläufe, die Luft und das Mikroklima. Außerdem speichern sie große Mengen an Kohlenstoff. Die Forscher erklären, dass alte Bäume genetisches Material enthalten, das sie zum Beispiel weniger anfällig für Windbruch macht. Auch gegen Pilzkrankheiten seien sie besser gewappnet.
Ein hohes Alter der Bäume von mehr als 2000 Jahren deutet zudem darauf hin, dass sie wahrscheinlich schon einige Klimaschwankungen überstanden haben. Das macht sie widerstandsfähiger als junge Bäume. Die Forschenden gehen deshalb davon aus, dass diese älteren Bäume das Überleben der Wälder fördern, wenn diese von Klimaschwankungen betroffen sind.
Je länger ein Baum lebt, desto unwahrscheinlicher ist es, dass seine Art ausstirbt. Das wiederum ermöglicht ein weiteres Wachstum der Wälder.

Blaualgen in den Baumkronen
Alte Bäume leisten auch auf ganz besondere Weise einen wichtigen Beitrag zum Gesamtökosystem Wald, denn auf ihnen wachsen Moose, in denen sich wertvolle Bakterien vermehren. Frühere Forschungen haben gezeigt, dass in den Kronen alter Bäume auch Cyanobakterien (auch Blaualgen genannt) zu finden sind.
Diese Algen produzieren große Mengen an Stickstoffverbindungen, die dem Wald als Dünger zugutekommen. Für Pflanzen und Tiere ist der gebundene Stickstoff ein unverzichtbarer chemischer Baustein. Pflanzen benötigen ihn auch zum Aufbau von Chlorophyll. 
Junge Bäume sind jedoch noch nicht ausreichend mit Moosen bewachsen, um relevante Mengen an Stickstoff umzuwandeln. Viele Bäume beginnen erst im Alter von über 100 Jahren mit der Moosbildung.

Alte Bäume in Deutschland
Jedes Jahr stirbt ein gewisser Prozentsatz der Bäume in den Wäldern ab und nur wenige erreichen ein hohes Alter. Die waldökologische Forschung hat gezeigt, dass nur sehr wenige Bäume sehr alt werden oder gar den Status eines uralten Baumes erreichen. 
In Deutschland dürfte es nur wenige dieser wertvollen Urriesen geben. Namhafte Baumforscher bezweifeln, dass es hierzulande überhaupt Bäume gibt, die älter als 1000 Jahre werden. In der osthessischen Gemeinde Schenklengsfeld thront eine knochige Winterlinde, deren Alter auf über 1200 Jahre geschätzt wird. Damit wäre sie möglicherweise der älteste Baum Deutschlands. Doch bei vielen alten Bäumen ist das Alter schwer zu schätzen.

www.wetteronline.de


Kirschblüten im Fichtenbaum